Archiv für den Monat: Mai 2016

19. Kuba: Der krönende Abschluss

Die ersten Eindrücke von Kuba bekamen wir bereits in Bogotá. Während bei anderen Airlines quasi nur Koffer aufgegeben wurden, wurden bei der kubanischen Staatsairline vor allem Puppen, Klimaanlagen, Fernseher und vieles mehr eingecheckt. In Havanna ging es gerade so weiter: Der Großteil der Gepäckstücke bestand aus Klimaanlagen. Dann erkundeten wir eine der tollsten Städte unserer Weltreise. Havanna = überall Livemusik, kubanische Lebensfreude, leckere Zigarren, guter Rum, toll erhaltene Kolonialarchitektur sowie das passende Wetter. Nach einer Kabriofahrt im alten Chevrolet Baujahr 1948 den Malecon entlang tanzten wir die zweite Nacht bei weltklassigen Livebands durch. Timo entdeckte außerdem seine Liebe zu Zigarren mit dem passenden Rum. Übernachtet wird in Kuba übrigens nicht in Hotels sondern in sogenannten Casa Particulares. Dort wird man auf Wunsch auch noch lecker bekocht. Weiter ging es an den Strand in den Süden (nähe Cienfuegos), wo der Eindruck bestätigt wurde, dass Kuba ein riesiges Freilichtmuseum ist: Koloniale Bauten, amerikanische Autos der 1950er Jahre, russische Ladas der 70er, Sowjetarchitektur der 60er und dazu überall Bilder von Che Guevara sowie der Revolution. Spätestens beim Tauchen bekamen wir den Kommunismus zu spüren. Die Tauchschule war, wie fast alles andere hier, ein Staatsbetrieb: Schlechtes Equipment (Yvonne konnte aufgrund eines undichten Atemautomats erst gar nicht unter Wasser gehen.), keine Möglichkeit zu handeln, kein vorhandener Wettbewerb sowie unterdurchschnittlich motivierte Mitarbeiter. Vor Ort lernten wir einen Kubaner kennen, der bereit war, über Politik zu diskutieren: Veränderung sei gewünscht, aber Kapitalismus sei zu verhindern. Wir warten auf das Geheimrezept… . In einem alten Ford mit Daimler-Motor fuhren wir mit Max und Ferdi nach Trinidad. Die beiden Jungs hatten wir bereits in Cienfuegos kennengelernt und zu Timos Freude sind sie ebenfalls Zigarrenfans. Bei einem Ausritt mit verschiedenen Zwischenstopps erkundeten wir die Gegend. Dank eines Zufalls trafen wir Manuel, mit dem wir in Vietnam einen Kochkurs gemacht hatten. Der Playa Ancon, zu dem wir am nächsten Tag radelten, zählt zu den schönsten Stränden Kubas, wir konnten hier die Seele baumeln lassen. Leider offenbarten uns vor allem in dieser Region ein paar Kubaner ihre negativen Seiten. In Vinales wächst der Tabak, der eine gute Cohiba ausmacht. Aufgrund der wunderschönen Landschaft, die man am besten auf dem Rücken eines Pferdes erkundet, und der super Küche unseres Casas fühlten wir uns hier sehr wohl. Zum Abschluss kehrten wir für zwei Tage ins schöne Havanna zurück. Nächstes Ziel: Hagstolz 8.

 

18. Kolumbien: Eine kunterbunte Mischung!

Der erste Kontakt mit den Kolumbianern, die ein total gemischtes Volk sind, war sogleich sehr positiv. Egal, welche Anliegen wir unmittelbar nach der Landung hatten, ob SIM-Karte, aufladbare Busfahrkarte oder bei Fragen nach dem Weg: Es war immer ein/e hilfsbereite/r Kolumbianer/in zur Stelle, die/der uns weiterhalf. Am ersten Abend gönnten wir uns Kassler mit Sauerkraut und trafen in Haralds Tienda einen deutschen Stammtisch (bestehend aus scheinbar eher verzweifelten älteren Herren), welcher eine äußerst merkwürdige Meinung von Deutschland besaß. Völlig touristisch unerschlossen war die Stadt Neiva, die für uns Ausgangspunkt in die Tatacoa-Wüste war. Dort begaben wir uns hoch zu Ross bei schweißtreibenden Temperaturen auf Erkundungstour. Zum ersten Mal auf unserer Reise wurden wir böse versetzt: Der Taxifahrer kam nicht, um uns abzuholen und fast hätten wir die Nacht in der Wüste verbringen müssen. Dankenswerterweise ließ sich der Range-Besitzer mit einer paar Scheinen überreden, die 90-minütige Fahrt zurück in die Zivilisation für uns auf sich zu nehmen. Als Nächstes verschlug es uns auf eine Kaffeefarm ins Hochgebirge von Kolumbien. Dort erfuhren wir viel über die Kaffeeherstellung und durften kräftig probieren. Die ehemals mörderischste Stadt der Welt Medellín (Stichwort Pablo Escobar und seine Drogengeschäfte) versprüht nach wie vor hohe kriminelle Energien. Dennoch beeindruckten uns die Bilder sowie Skulpturen des berühmtesten kolumbianischen Künstlers Fernando Botero ungemein. Ein krasser Gegensatz dazu war die Kolonialstadt Cartagena, die in vielen Reiseführern sogar als schönste Stadt Südamerikas bezeichnet wird. Auch uns gefiel vor allem der Charme der karibischen Stadt. Wir freuten uns, bei 35 Grad im Schatten wieder einmal richtig ins Schwitzen zu kommen.  Taganga an der Karibikküste im Norden ist die südamerikanische Antwort auf Ko Phi Phi und ist momentan fest in israelischer Hand. Actionreich wurde es dann für uns in San Gil. 1. Tag: Paragliding, 2. Tag: Rafting Level 5, 3. Tag: Paragliding. Ein Riesenspaß! Zurück im „Drecksloch“ Bogotá, in dem immer Verkehrschaos herrscht (übrigens hat Kolumbien die schlimmsten Straßen ganz Südamerikas),  bewunderten wir noch einmal einige Werke Boteros sowie die sagenhaften Goldschätze der Stadt. Jetzt heißt es: Kuba, wir kommen!