Die ersten Eindrücke von Kuba bekamen wir bereits in Bogotá. Während bei anderen Airlines quasi nur Koffer aufgegeben wurden, wurden bei der kubanischen Staatsairline vor allem Puppen, Klimaanlagen, Fernseher und vieles mehr eingecheckt. In Havanna ging es gerade so weiter: Der Großteil der Gepäckstücke bestand aus Klimaanlagen. Dann erkundeten wir eine der tollsten Städte unserer Weltreise. Havanna = überall Livemusik, kubanische Lebensfreude, leckere Zigarren, guter Rum, toll erhaltene Kolonialarchitektur sowie das passende Wetter. Nach einer Kabriofahrt im alten Chevrolet Baujahr 1948 den Malecon entlang tanzten wir die zweite Nacht bei weltklassigen Livebands durch. Timo entdeckte außerdem seine Liebe zu Zigarren mit dem passenden Rum. Übernachtet wird in Kuba übrigens nicht in Hotels sondern in sogenannten Casa Particulares. Dort wird man auf Wunsch auch noch lecker bekocht. Weiter ging es an den Strand in den Süden (nähe Cienfuegos), wo der Eindruck bestätigt wurde, dass Kuba ein riesiges Freilichtmuseum ist: Koloniale Bauten, amerikanische Autos der 1950er Jahre, russische Ladas der 70er, Sowjetarchitektur der 60er und dazu überall Bilder von Che Guevara sowie der Revolution. Spätestens beim Tauchen bekamen wir den Kommunismus zu spüren. Die Tauchschule war, wie fast alles andere hier, ein Staatsbetrieb: Schlechtes Equipment (Yvonne konnte aufgrund eines undichten Atemautomats erst gar nicht unter Wasser gehen.), keine Möglichkeit zu handeln, kein vorhandener Wettbewerb sowie unterdurchschnittlich motivierte Mitarbeiter. Vor Ort lernten wir einen Kubaner kennen, der bereit war, über Politik zu diskutieren: Veränderung sei gewünscht, aber Kapitalismus sei zu verhindern. Wir warten auf das Geheimrezept… . In einem alten Ford mit Daimler-Motor fuhren wir mit Max und Ferdi nach Trinidad. Die beiden Jungs hatten wir bereits in Cienfuegos kennengelernt und zu Timos Freude sind sie ebenfalls Zigarrenfans. Bei einem Ausritt mit verschiedenen Zwischenstopps erkundeten wir die Gegend. Dank eines Zufalls trafen wir Manuel, mit dem wir in Vietnam einen Kochkurs gemacht hatten. Der Playa Ancon, zu dem wir am nächsten Tag radelten, zählt zu den schönsten Stränden Kubas, wir konnten hier die Seele baumeln lassen. Leider offenbarten uns vor allem in dieser Region ein paar Kubaner ihre negativen Seiten. In Vinales wächst der Tabak, der eine gute Cohiba ausmacht. Aufgrund der wunderschönen Landschaft, die man am besten auf dem Rücken eines Pferdes erkundet, und der super Küche unseres Casas fühlten wir uns hier sehr wohl. Zum Abschluss kehrten wir für zwei Tage ins schöne Havanna zurück. Nächstes Ziel: Hagstolz 8.