Alle Artikel von Timo

19. Kuba: Der krönende Abschluss

Die ersten Eindrücke von Kuba bekamen wir bereits in Bogotá. Während bei anderen Airlines quasi nur Koffer aufgegeben wurden, wurden bei der kubanischen Staatsairline vor allem Puppen, Klimaanlagen, Fernseher und vieles mehr eingecheckt. In Havanna ging es gerade so weiter: Der Großteil der Gepäckstücke bestand aus Klimaanlagen. Dann erkundeten wir eine der tollsten Städte unserer Weltreise. Havanna = überall Livemusik, kubanische Lebensfreude, leckere Zigarren, guter Rum, toll erhaltene Kolonialarchitektur sowie das passende Wetter. Nach einer Kabriofahrt im alten Chevrolet Baujahr 1948 den Malecon entlang tanzten wir die zweite Nacht bei weltklassigen Livebands durch. Timo entdeckte außerdem seine Liebe zu Zigarren mit dem passenden Rum. Übernachtet wird in Kuba übrigens nicht in Hotels sondern in sogenannten Casa Particulares. Dort wird man auf Wunsch auch noch lecker bekocht. Weiter ging es an den Strand in den Süden (nähe Cienfuegos), wo der Eindruck bestätigt wurde, dass Kuba ein riesiges Freilichtmuseum ist: Koloniale Bauten, amerikanische Autos der 1950er Jahre, russische Ladas der 70er, Sowjetarchitektur der 60er und dazu überall Bilder von Che Guevara sowie der Revolution. Spätestens beim Tauchen bekamen wir den Kommunismus zu spüren. Die Tauchschule war, wie fast alles andere hier, ein Staatsbetrieb: Schlechtes Equipment (Yvonne konnte aufgrund eines undichten Atemautomats erst gar nicht unter Wasser gehen.), keine Möglichkeit zu handeln, kein vorhandener Wettbewerb sowie unterdurchschnittlich motivierte Mitarbeiter. Vor Ort lernten wir einen Kubaner kennen, der bereit war, über Politik zu diskutieren: Veränderung sei gewünscht, aber Kapitalismus sei zu verhindern. Wir warten auf das Geheimrezept… . In einem alten Ford mit Daimler-Motor fuhren wir mit Max und Ferdi nach Trinidad. Die beiden Jungs hatten wir bereits in Cienfuegos kennengelernt und zu Timos Freude sind sie ebenfalls Zigarrenfans. Bei einem Ausritt mit verschiedenen Zwischenstopps erkundeten wir die Gegend. Dank eines Zufalls trafen wir Manuel, mit dem wir in Vietnam einen Kochkurs gemacht hatten. Der Playa Ancon, zu dem wir am nächsten Tag radelten, zählt zu den schönsten Stränden Kubas, wir konnten hier die Seele baumeln lassen. Leider offenbarten uns vor allem in dieser Region ein paar Kubaner ihre negativen Seiten. In Vinales wächst der Tabak, der eine gute Cohiba ausmacht. Aufgrund der wunderschönen Landschaft, die man am besten auf dem Rücken eines Pferdes erkundet, und der super Küche unseres Casas fühlten wir uns hier sehr wohl. Zum Abschluss kehrten wir für zwei Tage ins schöne Havanna zurück. Nächstes Ziel: Hagstolz 8.

 

18. Kolumbien: Eine kunterbunte Mischung!

Der erste Kontakt mit den Kolumbianern, die ein total gemischtes Volk sind, war sogleich sehr positiv. Egal, welche Anliegen wir unmittelbar nach der Landung hatten, ob SIM-Karte, aufladbare Busfahrkarte oder bei Fragen nach dem Weg: Es war immer ein/e hilfsbereite/r Kolumbianer/in zur Stelle, die/der uns weiterhalf. Am ersten Abend gönnten wir uns Kassler mit Sauerkraut und trafen in Haralds Tienda einen deutschen Stammtisch (bestehend aus scheinbar eher verzweifelten älteren Herren), welcher eine äußerst merkwürdige Meinung von Deutschland besaß. Völlig touristisch unerschlossen war die Stadt Neiva, die für uns Ausgangspunkt in die Tatacoa-Wüste war. Dort begaben wir uns hoch zu Ross bei schweißtreibenden Temperaturen auf Erkundungstour. Zum ersten Mal auf unserer Reise wurden wir böse versetzt: Der Taxifahrer kam nicht, um uns abzuholen und fast hätten wir die Nacht in der Wüste verbringen müssen. Dankenswerterweise ließ sich der Range-Besitzer mit einer paar Scheinen überreden, die 90-minütige Fahrt zurück in die Zivilisation für uns auf sich zu nehmen. Als Nächstes verschlug es uns auf eine Kaffeefarm ins Hochgebirge von Kolumbien. Dort erfuhren wir viel über die Kaffeeherstellung und durften kräftig probieren. Die ehemals mörderischste Stadt der Welt Medellín (Stichwort Pablo Escobar und seine Drogengeschäfte) versprüht nach wie vor hohe kriminelle Energien. Dennoch beeindruckten uns die Bilder sowie Skulpturen des berühmtesten kolumbianischen Künstlers Fernando Botero ungemein. Ein krasser Gegensatz dazu war die Kolonialstadt Cartagena, die in vielen Reiseführern sogar als schönste Stadt Südamerikas bezeichnet wird. Auch uns gefiel vor allem der Charme der karibischen Stadt. Wir freuten uns, bei 35 Grad im Schatten wieder einmal richtig ins Schwitzen zu kommen.  Taganga an der Karibikküste im Norden ist die südamerikanische Antwort auf Ko Phi Phi und ist momentan fest in israelischer Hand. Actionreich wurde es dann für uns in San Gil. 1. Tag: Paragliding, 2. Tag: Rafting Level 5, 3. Tag: Paragliding. Ein Riesenspaß! Zurück im „Drecksloch“ Bogotá, in dem immer Verkehrschaos herrscht (übrigens hat Kolumbien die schlimmsten Straßen ganz Südamerikas),  bewunderten wir noch einmal einige Werke Boteros sowie die sagenhaften Goldschätze der Stadt. Jetzt heißt es: Kuba, wir kommen!

 

17. Peru: Hast du nur für ein Land in Südamerika Zeit: Geh nach PERU!

Der Titicacasee ist der höchste Gebirgssee der Welt! Eine Spezialität: Forellen. Sie schmeckten superlecker, aber sie brachten für uns beide eine nicht zu verachtende Lebensmittelvergiftung mit sich… (Von richtiger Kühlung halten die Südamerikaner in der Regel nicht allzu viel… .). Beeindruckend waren vor allem zwei Dinge hier am See: Uros, schwimmende Inseln, die aus Schilf gebaut sind (Kolonialgeschichtlich lieferte dies den Schutz vor den Spaniern.) und Amantani, wo wir einmal mehr einen tollen Homestay hatten. Weiter ging’s nach Arequipa, auch die „weiße Stadt“ genannt. Dort bewunderten wir die für uns schönste Kathedrale Südamerikas. Anschließend erwanderten wir den Colca Canyon, den zweittiefsten Canyon der Welt (z. B. ist der Grand Canyon gerade einmal halb so tief), in dem wir sogar eine Nacht verbrachten. 1.200 m galt es am Morgen zu erklimmen. Aber nicht jeder entschied sich für den Fußweg… . (Timo wählte als Transportmittel ein Maultier.) Dann kam ein Highlight des Kontinents: Machu Picchu. In Wirklichkeit ist er noch viel schöner als jedes Bild es ausdrücken könnte. Wir können jedem nur empfehlen, einmal im Leben diese vermeintlich ehemalige Inkahauptstadt zu besuchen! Als Nächstes quetschten wir uns in eine enge Chesna, um die geheimnisvollen Nazca-Linien zu bewundern. Bei einer aufregenden Sandbuggy-Tour entdecken wir die „wüsten“ Seiten Perus. Zum Abschluss beobachteten wir in Lima, einer recht langweiligen Riesenstadt, einen tollen Sonnenuntergang. Generell ist noch zu erwähnen, dass vor allem das Essen in Peru superlecker war und es neben den Steaks sowie dem Wein in Argentinien sicherlich einen weiteren Höhepunkt  unserer Südamerikareise darstellt. Nun sind wir in Kolumbien und der erste Eindruck ist ziemlich gut.

 

16. Bolivien, Chile, Bolivien: Eine Überraschung jagt die nächste!

Wir haben einen echt wertvollen Reisepass! Bei der Einreise nach Bolivien hatten wir ein paar Israelis getroffen, die doch glatt 90 $ für ihr Visum zahlen mussten. Uns kostete die Einreise lediglich ein Lächeln. Sogleich beeindruckten uns in Villazón die putzigen Bolivianer mit ihrer traditionellen Kleidung und das leckere Straßenessen. Mit dem Lokalbus ging es nach Potosí (die Leute hier wundern sich doch immer wieder, wenn Europäer in ihren Bussen sitzen, freuen sich aber auch total),  der höchsten Stadt der Welt (4.000 m), die zudem schön erhaltene Kolonialgebäude besitzt. Schnell merkten wir: Europäer sind für diese Höhe nicht gemacht. An der Tagesordnung standen Kopfschmerzen (auch eine hohe Dosis Ibo war machtlos), teilweise Atemnot sowie Schlaflosigkeit. Und eiskalt war es auch noch. Dennoch brachte Potosí einige unvergessliche Erfahrungen mit sich. Diese Stadt war im MA größer als London oder Paris, da sie eines der größten Silbervorkommen der Welt hatte, das auch heute noch eine wichtige Rolle spielt. Deshalb besuchten wir eine Mine. Morgens ging es erst einmal zum Dynamitkaufen (Potosí ist die einzige Stadt der Welt, in der jeder legal Dynamit kaufen kann.). Anschließend stapften wir über einen Kilometer in den Berg hinein, beobachteten die Minenarbeiter (die hier unter schier unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen) und kraxelten durch alte Stollengänge. Dann wurde das Dynamit gezündet: Ein krasser Moment, den wir hoffentlich nie mehr erleben müssen. Die nächste Station war Sucre (2.800 m). Das Stadtzentrum aus der Kolonialzeit ist zu Recht Weltkulturerbe. Hier erlebten wir den Nationalstolz der Bolivianer an ihrem selbsternannten „Tag des Meeres“. Ein Top-Highlight unserer Weltreise erwartete uns in der Salzwüste von Uyuni. Der riesige Salzsee machte uns einfach sprachlos. Unser kurzer Zwischenstopp in Chile führte uns ins Valle de la Luna, einer Mondlandschaft mitten in den Anden sowie einem tollen Sternenhimmel (inkl. Milchstraße). Bevor wir wieder in unser geliebtes Bolivien zurückkehrten, erkundeten wir bei Iquique die Geisterstadt Humberstone, eine ehemalige Salpeterminenstadt. La Paz war dreckig, laut und faszinierend zugleich. Nichts für schwache Nerven aber ein tolles Erlebnis. Und wieder erfuhren wir: Die Bolivianer sind ein tolles Volk, immer für einen Plausch offen und von ganzem Herzen gönnen wir ihnen eine gute Entwicklung. Weiter ging’s zum Titicacasee (auf die peruanische Seite).

15. Argentinien, Chile, Argentinien: Superleckere Steaks, feurige Städte und beeindruckende Anden

Nach unserer turbulenten Zeit auf den Fijis landeten wir in Buenos Aires, der Stadt des Tangos. Recht schnell merkten wir, dass hier kaum jemand Englisch spricht, weshalb seitdem jeden Tag ordentlich Spanisch gebüffelt wird und wir mittlerweile gut klar kommen. B. A. ist eine riesige Stadt, mit viel Verkehr, vielen Taschendieben sowie High-Live überall. In den Straßen wird getrommelt, Tango getanzt und den ganzen Tag Maté-Tee getrunken. Wir genossen die wohl besten Steaks unseres Lebens mit hervorragendem Malbec, schlenderten durch die netten Gässchen und begannen, uns mit der südamerikanischen Kultur sowie dem Temperament anzufreunden. Unser nächster Halt war Santiago de Chile, eine recht moderne Stadt, die von den Anden umgeben ist. Hier gibt es schlechten Kaffee, weshalb die Bedienungen sehr knapp bekleidet den Kaffee servieren, um von dessen Qualität abzulenken. Im malerischen Valparaíso, einer Stadt am Meer westlich von Santiago, gefielen uns vor allem die Straßenkunst sowie die eng verwinkelten Ecken. Die vielen Straßenköder, die hier allgemein überall herumstreunen, entzückten uns weniger. Zurück in der Hauptstadt mieteten wir uns ein Auto, um die Weinregion Maipú zu erkunden. Leider war das nicht ganz so einfach, dennoch sahen wir an diesem Tag, an dem wir eher herumirrten als Weingüter entdeckten, ein weiteres Stück des Landes. Beim Weg zurück nach Argentinien überquerten wir die Anden. Eine wunderschöne Busfahrt war das! In Mendoza, wo die Siesta noch so richtig intensiv praktiziert wird, lernten wir bei einem Privatkochkurs während des Restaurantbetriebs, wie man diese leckeren Steaks über offenem Feuer selbst zubereiten kann. Es schmeckte herrlich! Auch unsere eigenen Empanadas (gefüllte Teigtaschen) waren nicht zu verachten. Außerdem konnten wir hier auf einer Radtour die umliegende Weinregion kennenlernen. In Salta beeindruckte uns dann eine wunderschöne Landschaft. Die Anden haben es echt in sich! Man hatte gefühlsmäßig alle fünf Kilometer ein komplett neues Landschaftsbild vor sich. Wahnsinn! Um die Höhe zu ertragen, wurden im Bus Cocablätter zum Kauen verteilt. Und auf der Speisekarte stand: Lama! Nun sind wir in Bolivien und hier ticken die Uhren mal wieder komplett anders.

14. Fidschi – Manchmal kommt alles anders, als man denkt!

Nach zwei Monaten in der westlichen Welt ging es auf den Fidschis wieder in ein Entwicklungsland. Schon die Vorplanungen gestalteten sich äußerst schwierig, da es quasi keinen aktuellen Reiseführer über diese Inselgruppe gab. Aber wir merkten schnell: auf den Fidschis kann so ein Plan eh durcheinandergewirbelt werden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem herzlichen BULA sowie einer Band wird man am Flughafen in Empfang genommen. Vor den zahlreichen Bettwanzen im ersten Hostel blieben wir erfreulicherweise verschont. Sogleich konnten wir spontan bei einer Familie in Nadi übernachten, wo jedes Familienmitglied äußerst wohl genährt war (das ist auf den Fidschis keine Seltenheit) und bereits zu Mittag eine Tagesportion Reis (gekocht mit Kokosmilch) verspeist hatte. Hier wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, wie viele Generationen gemeinsam in einem Haushalt leben können: Oma-Fidschi war den ganzen Tag damit beschäftigt, Wäsche für die Family zu machen (wichtig dabei waren allerdings viele Teepausen (in einer Tasse Tee waren wirklich 3 gehäufte EL Zucker!) mit getunkten Crackern), Kinder-Fidschi kamen von der Schule nachmittags nach Hause und sahen nach dem Wasserholen die ganze Zeit fern, Papa-Fidschi war Taxifahrer, brachte ein bisschen Kohle nach Hause und hatte die Familie unter diktatorischer Kontrolle (50 Prozent der Kommunikation war weit über 50 Db), Brüder-Fidschi I & II betrieben nachts einen interessanten Imbissstand, an welchem man gebratenes Lamm mit Spiegelei sowie Gemüse kaufen konnte und Mama-Fidschi, die am Nachmittag Touris am Flughafen empfangen hatte (und ihre Kinder tagsüber nie zu Gesicht bekam). In der Nacht ging dann die große Party los und vor vier kam eigentlich keiner ins Bett (Kinder inklusive). Unser Weg führte uns weiter in die wenig attraktive Hauptstadt Suva, wo wir Bekanntschaft mit unserem Planzerstörer „Winston“ machten. Wir saßen schon auf der Fähre auf eine der Inseln „Taveuni“, doch Winston veranlasste den Kapitän, die Fahrt fünf Minuten vor Abfahrt zu canceln. Ein junger Fidschianer lud uns spontan zu sich ein und so konnten wir immerhin wieder ein großes Stück Fidschi-Kultur kennenlernen. Im Besonderen eine Kava-Session. Kava ist eine Pflanzenart, aus dem ein traditionelles Getränk hergestellt wird. Die Bewohner der Fidschis lieben ihr Kava. Und halten ihre Trinkkultur ein. Es ist äußerst interessant, eine derartige Zeremonie mitzuerleben und Teil dieser zu sein. In der Nacht, die wir auf einem Matratzenlager im Wohnzimmer verbrachten, klopfte Zyklon Winston einige Male an die Tür. Letztlich hieß es am nächsten Morgen vorerst Entwarnung. Wir machten uns auf den Weg ins Beachouse, ein Ort zum Entspannen an der Südküste der Hauptinsel. Doch Winston kam an diesem Abend erst richtig vorbei… Es war schon heftig, eine derartige Naturkatastrophe einmal hautnah mitzuerleben. Unsere weiteren Pläne wurden damit außer Kraft gesetzt. Wir blieben vor Ort. Dort hatten wir eine verhältnismäßig wirklich tolle Zeit bevor es zu einem Top-Highlight der bisherigen Reise kam: dem Haitauchen. Ein unglaubliches Erlebnis, das wir in keiner Weise missen wollen. Schaut euch den Film an, und ihr werdet es verstehen (Video Haitauchen). Weiter geht’s nach Südamerika. Auf nach Buenos Aires!

13. Neuseeland (Südinsel) – Wer Neuseeland nicht gesehen hat,…

…hat echt was verpasst! Nach unserer schönen Zeit auf der Nordinsel schauten wir uns auf der Südinsel erst einmal rund um Blenheim eine der bekannten Weinregionen (Marlborough) an und man muss schon sagen, dass die Sauvignon Blancs zu den besten gehörten, die wir je probiert hatten. Anschließend genossen wir bei einer Wanderung im Abel Tasman NP schöne Aussichten sowie eine inspirierende Ruhe. Weiter führte uns unser Weg in die Berge zu den zwei bekanntesten Gletschern Neuseelands: dem Franz Josef und dem Fox Glacier. Zwei Naturphänomene, die es so in einigen Jahren wohl leider nicht mehr geben wird. Dann kam eine der beeindruckendsten Autofahrten auf unserer bisherigen Reise: der Weg ins Central Otago. Glasklare Flüsse, türkisblaue Seen und eine Bilderbuchbergkulisse. In Wanaka liehen wir uns Mountainbikes, um die lokalen Trails unsicher zu machen, was uns gut gelang. In der Action-Metropole des Landes, Queenstown, hieß es für uns: Downhill-Biken. Uns wundert es nicht, dass bei dieser Sportart so viele Unfälle passieren… Nun freuten wir uns auf das neuseeländische Fjordland: ein bombastisches Zusammenspiel aus Bergen, Wasser und Licht. Die Catlins ganz im Süden boten erneut ein komplett anderes Landschaftsbild: Schafe, Schafe, Schafe auf saftigen Wiesen. Am Abend erwartete uns sogar noch ein kleiner Pinguin zwischen versteinerten Hölzern. Zum Frühstück begrüßten uns die Delfine. Jetzt hieß es ab in die ehemalige Goldgräberregion, mitten ins Central Otago (,das wir bereits schon einmal gestreift hatten). Auf Fahrrädern kämpften wir uns bei teilweise üblem Gegenwind den Central Otago Trail entlang, einer ehemaligen Bahnstrecke mit Tunnels sowie Viadukten. Wieder einmal machten uns die Ruhe und die Weite des Landes sprachlos. Jetzt gab’s noch einmal leckeren Wein zu probieren. Wir erkannten, dass die Pinot Noirs von hier Weltklasse aber kaum bezahlbar sind. Von Action hatten wir immer noch nicht genug, weshalb wir uns in Queenstown in den Thunder Jet trauten. Mehrere 360°-Drehungen auf dem Wasser ließen uns den Atem stocken. Auch den höchsten Berg der Kiwis muss man einmal gesehen haben. Dem Mount Cook und seinen umliegenden Gletschern näherten wir uns bei einer schönen Wanderung. Aber dennoch war das Highlight dieses Tages der Lake Pukaki. Die Farbe dieses Sees werden wie nie vergessen, unbeschreiblich! Auf dem Weg nach Kaikoura übernachteten wir noch in einem nostalgischen Bahnwaggon. Zum Abschluss einer unvergesslichen Zeit in einem so abwechslungsreichen Land schwammen wir bei gefühlten 15° Wassertemperatur mit Seelöwen, die einen halben Meter neben unseren Köpfen vorbeidüsten. Und da hätten wir doch glatt den Kiwi vergessen, den Nationalvogel der Neuseeländer, der sehr stark vom Aussterben bedroht ist. Dieses nachtaktive Tier sahen wir noch kurz vor dem Abflug im Tierpark von Christchurch. Eine wirklich witzige, drollige Kreatur. Nächster Stopp: Fidschi!

 

12. Neuseeland (Nordinsel) – Hobbits, Vulkane und eine vielversprechende Landschaft…

Unsere Erwartungen für Neuseeland waren riesengroß und wurden in Auckland prompt enttäuscht… Leider saßen wir drei Tage in einer für uns eher hässlichen Stadt fest und unsere spontane Reiseführung ging in der neuseeländischen Hauptsaison nicht auf. Nichtsdestotrotz starteten wir endlich gen Bay of Islands mit einem Zwischenstopp bei der Black Forrest Butchery, bei der wir uns mit Frankfurtern, Leberwürsten sowie Nürnis eindecken konnten. Bei einer Katamaransegeltour ging`s auf Delfinhunting, und das im wahrsten Sinne des Wortes… Als wir nach fünf Stunden Delfine sichteten, wurden die vier kleinen Wale nicht mehr aus den Augen gelassen. Horden von Schwimmern stürzten sich ins Wasser, um mit diesen schlauen Tieren zu baden. Wir hatten uns zum Glück spontan für die Nichtschwimmervariante entschieden und konnten so ganz arg tolle Blicke auf diese einzigartigen Kreaturen erhaschen (die Schwimmer plantschten eher umher, froren und sahen nichts). Unverhofft reisten wir weiter nach Hobbiton. Wir landeten im märchenhaften Auenland, das war wirklich wie im Film. Quer durch’s Land verschlug es uns anschließend nach Rotorua, wo wir einen speienden Geysir, der allerdings mit einem Stück Seife aktiviert werden musste, bewundern durften. Die Farben in diesem Park, den wir danach durchwanderten, hatten wir noch nie in unserem Leben in der Natur gesehen. So klar, so rein, so einmalig. Dann haben wir uns zur schönsten Tageswanderung (im Hinblick auf das Panorama) unseres Lebens aufgemacht – nach Mordor. Vorbei am Schicksalsberg haben wir die tollen Seen des Tongariro Alpine Crossings genossen. Nach sieben Stunden Wanderung haben wir uns unser Lamm mit Risotto verdient. Das eigenständige Kochen ist eines der Dinge, die wir hier wieder besonders zu schätzen gelernt haben, da vor allem in Asien die eigene Küche immer kalt blieb. Mit einem kurzen Zwischenstopp inklusive Erkundung der Weinregion Hawke’s Bay landeten wir in Wellington, der Hauptstadt des Landes. Wiederum erkannten wir, dass uns die neuseeländischen Städte nicht begeistern können (weil wir wahrscheinlich aufgrund der australischen Städte die Messlatte zu hoch gelegt hatten), wobei Wellington immerhin eine Art von Charme versprühte. Weiter geht’s nun auf die vielversprechende Südinsel.

 

11. Australien – Das lebenswerteste Land auf unserer bisherigen Reise

7627 km genau sind wir durch dieses abwechslungsreiche, riesige Land in den letzten vier Wochen gefahren. Am Anfang stand natürlich das Wiedersehen mit Yvonnes Mama, Papa und ihrer kleinen Schwester Nadine. Wir haben uns wirklich sehr gefreut, Besuch aus der Heimat zu bekommen und das auch noch über Weihnachten sowie Silvester. Das Abenteuer zu fünft mit unserem Camperman konnte beginnen (Die Jungbauers sind eigentlich keine Camper-Familie.). Die Weinregion um Adelaide (Mc Laren Vale) haben wir ausgiebig erkundet (Danke an Nadine, unsere Taxifahrerin!). Anschließend ging’s weiter auf Kangaroo Island, wo wir drei tolle Tage über Weihnachten inklusive Plätzchenbacken und Fondue verbringen durften. Dort beeindruckten uns einerseits die Tiere aber auch eine faszinierende Natur im Flinders Chase NP. Nach kurzen Zwischenstopps entlang der Great Ocean Road mit den 12 Aposteln erreichten wir Melbourne: eine Stadt, deren Flair uns gleich irgendwie gepackt hat. Den Monstertrip (über 800 km) von hier direkt an den Bondi-Beach überstanden wir gut. Nun hieß es für die nächsten drei Tage: Sydney. Die Harbour Bridge und das Opera House sind in echt noch einmal faszinierender als auf jedem Foto. Mit Jens, der vor ein paar Jahren nach Australien ausgewandert ist, hatten wir unseren persönlichen Stadtführer und erkundeten einige spannende Ecken. Am nächsten Tag stand ein außergewöhnlicher Silvestertag auf dem Programm: Schon um 11 Uhr ging es los, um in einem der Parks einen Platz zu ergattern. Insgesamt war alles top organisiert und nach einem festivalartigen Tag gab es nach dem Familienfeuerwerk das große Silvesterfeuerwerk. Der Goldregen von der Harbour Bridge war dabei der absolute Höhepunkt. Sogleich das neue Jahr begann mit einer entspannten Segeltour im Hafen von Sydney mit Jens als Skipper. Und weiter ging’s über die Blue Mountains an die Gold Coast, damit unsere Gäste auch ein bisschen (Strand-) Urlaub haben durften. Als weiteres Highlight wartete anschließend Fraser Island auf uns, die größte Sandinsel der Welt. Die holprige Fahrt im 4WD ist nichts für schwache Nerven, aber wenn man den 75 Mile Beach, eine wirkliche Strandautobahn, den Lake McKenzie und Eli Creek sieht, wird man für alle Strapazen unendlich belohnt. Zurück in Brisbane hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Schön, dass ihr drei uns besucht habt!

Für uns hieß es nun weiter Richtung Norden, um am Yongala Wrack zu tauchen. Es hat sich wieder gelohnt, denn man sah das Schiff vor lauter Fischen nicht und die Fische dort sind alle irgendwie größer als sonst. Und dann hatten wir auch noch das Glück, riesengroße Rochen zu sehen: Hai-, Adler- und Marmorrochen. Unsere Segeltour zum Whitehaven Beach krönte den Australientrip mit dem bisher schönsten Strand unseres Lebens, wo der Sand so fein ist, dass es knirscht. Das Schnorcheln am Great Barrier Reef hingegen war, nach dem Megatauchgang am Vortag, leider etwas ernüchternd. Zum Schluss bestätigte uns ein Tag in Brisbane nur noch einmal, dass Australien ein wirklich lebenswertes Land ist.

10. Kambodscha, Thailand IV & Malaysia – Wir brauchen Urlaub vom Reisen!

Nach der kräftezehrenden Zeit in Vietnam haben wir erstens beschlossen, Nachtbusse in nächster Zeit wärmstens zu meiden (auf einen mussten wir uns allerdings wieder einlassen) und zweitens, Urlaub zu machen. Dieser musste noch etwas warten, da wir uns vorher unbedingt Angkor Wat anschauen wollten. Der Zwischenstopp in Phnom Phnem erklärte uns bei einem Besuch im Tuol-Sleng Museum die grausame Zeit der Roten Khmer (vergleichbar mit den Nazis). Weiter ging’s nach Siam Reap. Angkor ist DAS Highlight einer Südostasienreise und wurde von Lonley Planet sogar auf Platz eins der 500 schönsten Plätze der Erde gewählt. Angkor war die größte Stadt im Mittelalter mit über einer Millionen Einwohnern und besticht vor allem durch seine zahlreichen, beeindruckenden Tempel. Es ist wirklich genial, was die Menschen vor so vielen Jahren bereits erbaut haben.

Und wieder landeten wir in Bangkok. Von nun an hieß es: Strand, Tauchen, leckeres Essen, Massage und die Seele baumeln lassen. Die Inseln von Südthailand gehören zu den schönsten Strandparadiesen der Welt. Zuerst stoppten wir auf Kho Phi Phi, wo es uns vor allem wegen dem Tauchen hingetrieben hat. Bald merkten wir, dass die Insel vor allem durch sowie für seine feierwütigen Inselbesucher existiert, die sich teilweise schon morgens das erste Bucket (einen Cocktail im Eimerchen) gönnten. Uns faszinierte aber besonders die Unterwasserwelt, die mit zahlreichen Fischschwärmen, Haien, Tintenfischen u. v. m. aufwartet. Der obligatorische Besuch der Maya Bay, wo THE BEACH gedreht wurde, fehlte auch nicht. Danach ging’s an den für uns schönsten Strand in Südthailand: Railay Beach. Hier genossen wir, einfach mal auf der faulen Haut zu liegen (Einen Vormittag konnte sich Yvonne immerhin beim Klettern in den Felsformationen auspowern.). Letzter Stopp vor der Ausreise aus Thailand: Khao Lak. Neben Phuket wohl der „Traum“ eines jeden deutschen Thailandbesuchers: An jeder Ecke gibt es Schnitzel und man spricht Deutsch. Uns verschlug es wegen dem Tauchen hierher. Einen Doppeldive machten wir am Boonsung Wrack, wo uns die Masse an Fischen, wunderschöne Sepias und Babyfische fesselten. Das Highlight jedoch war der Tauchtagesausflug zum Richelieu-Rock. Mit dem Speedboot ging es hinaus auf’s weite Meer und dort wartete er auf uns: der Traum eines jeden Tauchers: ein Walhai! Gleich zweimal schwamm er an uns vorbei und vor allem die Eleganz sowie enorme Größe (unserer hatte circa 6 m) des größten Fisches der Erde ließ uns die darauffolgende Nacht sogar von ihm träumen. Die Strandtage in Khao Lak taten uns ebenfalls sehr gut. Auf unserem Flug nach Kuala Lumpur trafen wir beim Boarding Wanjin aus Malaysia, die zwei Tage zuvor mit uns beim Tauchen war. Prompt saß sie auch in der Maschine vor uns und lud uns für die zwei Nächte in Malaysia zu sich ein.

Jetzt geht’s auf nach Australien und wir sind wieder voller Energie und Tatendrang für neue Abenteuer.